Haben Sie je überlegt, wie sich die Frauen im Altertum frisiert haben? Welche Frisuren waren modisch im Alten Ägypten? In der Regel denken wir über die Frisurengeschichte eher nicht nach, das Thema ist jedoch besonders interessant – aus diesem Grund lohnt es sich, den früheren Frisuren eine Weile zu widmen. Es ist beste Zeit dafür, weil der Karneval nähert und viele Personen nach Karnevalskostümen und Frisuren aus einer konkreten Epoche suchen.
Haare und Kleidung sind Elemente, mit denen die Menschen den eigenen Stil und den Charakter zeigen. Aus diesem Grund widmen wir unseren Haaren so viel Aufmerksamkeit, pflegen sie, ölen und stylen. Sie sind einfach ein Element der Persönlichkeit.
Früher hatten Menschen eine ähnliche Einstellung zur Haarpflege und zum Haarstyling. Sie haben ihre Haare genauso wie heutige Menschen gepflegt und gestylt, Methoden und Frisuren waren jedoch anders.
Die Haare werden tatsächlich seit immer geschnitten. Zuerst wurden die Haare lediglich aus praktischen Gründen verkürzt. Lange Haare waren einfach unbequem und haben bei alltäglichen Pflichten gestört, deswegen wurden sie mithilfe eines Feuersteinmessers geschnitten oder angebrannt.
Die altertümlichen Behandlungen haben jedoch wenig gemeinsame Merkmale mit der heute populären Velaterapia, also einem absichtlichen Anbrennen der Haare mit der Kerzenflamme gegen Spliss. Frühere Haarbehandlungen haben mit dem heutigen Friseurhandwerk eigentlich nichts zu tun.
Die Wende ist zusammen mit der Entstehung der Zivilisation gekommen. Menschen haben mehr Aufmerksamkeit der Körperpflege und der Hygiene gewidmet. Sie haben die Schönheit entdeckt. Die Haarpflege wurde damals zu einem Bedürfnis der Menschen. Im Laufe der Zeit wurden die Haare zu einer Äußerung des Individualismus. Das Friseurhandwerk wurzelt erst im Alten Ägypten, Römischen Reich und antiken Griechenland.
Eine Reise durch die Geschichte der modischen Frisuren beginnt im Altertum. In dieser Zeit sind die ersten Friseur-Accessoires entstanden, u.a. Rasiermesser, Sicheln, Kämme oder Haarnadeln. Frisuren im Alten Ägypten, Römischen Reich und antiken Griechenland hatten zwar viele Ähnlichkeiten miteinander, es lassen sich auch zahlreiche Unterschiede nennen.
Das Aussehen war sehr wichtig für die Alten Ägypter. Welche Frisuren hatten damalige Menschen? Aus der Popkultur kennen wir glatte, schwarze, schulterlange Haare mit geradem Pony, die mit Kleopatra assoziiert werden. Nicht nur die Kleopatra-Frisur war jedoch in Mode, obwohl glatte Haar tatsächlich eine lange Zeit geherrscht haben.
Im Alten Ägypten waren ebenfalls die Pagenschnitte populär, die jedoch selten aus natürlichen Haaren frisiert wurden. Die Ägypter haben oft nach Perücken gegriffen. Einige Personen haben sich für kleine Zöpfe entschieden, die entweder den ganzen Kopf bedeckt haben oder ein zusätzlicher Haarschmuck waren. Die Sklaven, die beim Bau von Pyramiden gearbeitet haben, haben sich kahl geschoren, weil das dortige Klima besonders heiß war.
Es ist bemerkenswert, dass die Männerfrisuren im Ägypten den Frauenfrisuren ähnlich waren. Der männliche, reichere Teil der Ägypter (natürlich außer den glatzköpfigen Sklaven) hat ebenfalls lange, schwarze und gerade Haare getragen.
Im Alten Ägypten hat der Schmuck eine große Rolle gespielt – besonders populär waren Korallen und goldfarbene oder bunte Pulver. Die Haarfarbe war jedoch unverändert – das Haar war schwarz und dunkelbraun. Wie wurden die Haare im Alten Ägypten gefärbt? In der Regel wurde zu diesem Zwecke eine spezielle Mischung aus Henna angewendet. Es wurden auch natürliche Öle auf die Haare aufgetragen, dank deren die Haarsträhnen gesund und glanzvoll waren.
Es ist interessant, dass die Pflege und das Styling der Haare im Alten Ägypten zu Pflichten der Sklavinnen gehört haben – die Behandlungen wurden nicht selbstständig durchgeführt.
Das antike Griechenland ist mit natürlichen Farben und originellen Frisuren eng verbunden. Das Friseurhandwerk wurde damals für eine Kunst gehalten. Es wurde auf solche Frisuren gesetzt, die eng am Kopf gelegen haben. Die Haare wurden meisten direkt über dem Nacken zusammengebunden. Worin hat sich also sie Kunst geäußert?
Die Frisuren im antiken Griechenland wurden meisterhaft geflochten und prächtig geschmückt. Als Haarschmuck haben verschiedene Haarbänder, Diademe und Haarklammer gedient. Nirgendwo wurden die Haare so sehr wie im antiken Griechenland geschmückt. Es war jedoch sehr wichtig, die Frisur mit der Kleidung und dem ganzen Look zu harmonieren. Die modischen Frisuren wurden nicht nur von Griechinnen, sondern auch von Griechen getragen. Die Männerhaare waren jedoch stark lockig und viel kürzer als die Frauenhaare.
Zu populären Frisuren im antiken Griechenland haben ebenfalls lose geflochtene Haare, der sog. griechische Knoten, oder verschiedene Formen des Dutts gehört. Die populärste griechische Frisur war jedoch Lampadion, also ein Haarknoten am Hinterkopf, der an eine Öllampe erinnern soll.
Im antiken Griechenland ist eine Friseurschule entstanden, wo die Haare zum ersten Mal gelockt wurden. Es wurden zu diesem Zwecke die rot glühenden Stangen benutzt. Der griechische Prototyp des Lockenstabs hatte einen Namen: Calamistrum. Dank dem antiken „Friseurgerät“ wurden lockige Haare ebenfalls populär im Griechenland. Die Locken waren entweder lose oder wurden teilweise hochgesteckt (beispielsweise mit Haarbändern).
Die natürliche Haarfarbe wurde dank Mischungen aus angemessenen Kräutern, Kupfer, Mineralsalzen und … giftigem Blei intensiviert.
Frisuren der Römer mussten an die konkrete Person individuell angepasst werden, deswegen ist die römische Mode im Vergleich mit Ägypten und Griechenland sehr differenziert. Es lassen sich jedoch einige Trends nennen. Wie haben sich die Menschen im römischen Reich frisiert?
Im Alltag, insbesondere unter praktischen Frauen, haben die zu einem engen Dutt am Hinterkopf zusammengebundenen Haare geherrscht. Die Frisur hat an eine Schnecke erinnert. Manchmal wurden sie Haare zuerst zu kleinen Zöpfen geflochten, aus denen der Haarknoten frisiert wurde. Die ähnlich praktischen Frisuren wurden von Männern getragen, die auf kurze und unkompliziert frisierte Haare gesetzt haben.
Mit der größten Wende im Rahmen des römischen Friseurhandwerks hatten wir jedoch in der Blütezeit des Römischen Reiches zu tun. Damals waren solche Frisuren modisch, die an spektakuläre Gebäude erinnert haben. Viele Architekten könnten die antiken, römischen Friseure wegen ihrer Werke beneiden. Die meisterhaften Haarknoten in beeindruckenden Größen wurden präzis gemacht und haben zugleich ihre Natürlichkeit nicht verloren.
Die Haare der antiken Römer wurden meistens geschmückt. Besonders beliebt waren damals Verzierungen aus Bronze, Gold oder Silber sowie Klammer aus Elfenbein.
Die Haare wurden im Römischen Reich, genauso wie im antiken Griechenland, hauptsächlich von Sklavinnen frisiert. Frauen, die sich mit dem Haarstyling beschäftigt haben, wurden mit der Bezeichnung Kupasis genannt. Der Bartwuchs wurde von einer anderen Gruppe gepflegt und gestylt – solche Frauen wurden als Tonsores bezeichnet. Sie haben meistens in Thermen gearbeitet, manchmal haben sie auch private Häuser besucht.
Die Haare der Römerinnen waren in der Regel hell. Sie wurden mit verschiedenen Methoden aufgehellt und blondiert, die nicht immer sicher waren.
Das Friseurhandwerk im Altertum hat sich sehr schnell entwickelt. In dieser Zeit lassen sich viele Frisuren finden, die heute populär sind. Frisuren, die im antiken Griechenland, Römischen Reich oder Alten Ägypten getragen wurden, sind auch aktuell in Mode. Das sind einfach moderne Versionen der alten Frisuren. Auch die heutige Haarpflege unterscheidet sich geringfügig von den altertümlichen Haarbehandlungen. Ähnlich wie damalige Menschen greifen wir gerne nach natürlichen Haarölen, um unsere Haare bestens zu pflegen, glanzvoll zu machen und vor der Sonne zu schützen. Die altertümlichen Inspirationen lassen sich diesbezüglich nicht nur in Frisuren, sondern auch in der Haarpflege finden.
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