Haarologie 3. Teil – PROTEINE UND AMINOSÄUREN für Haare

Haarologie 3. Teil – PROTEINE UND AMINOSÄUREN für Haare

Proteine sind eine besonders wesentliche Gruppe der Substanzen, weil sie das Hauptelement der Haare sind. Sie sind Eiweißstoffe oder anders Makromoleküle, die aus Aminosäuren bestehen. Proteine verstärken die Widerstandsfähigkeit der Haare und bewirken, dass sie nicht zu schnell beschädigt werden. Ich führe eine Metapher an: Proteine sind wie Instandsetzungsfachleute, deren Hauptaufgabe die Reparatur aller Mängel in inneren Haarstrukturen ist.

Warum sind Proteine unersetzlich?

Das Proteinteam erfüllt eine doppelte Funktion, denn sie kann in Abhängigkeit von der Größe der Moleküle:

  • die Haare glätten, indem es auf der Oberfläche eine mikroskopische Schutzschicht bildet (Proteine mit größeren Molekülen, intakte Proteine);
  • die Verluste in der Oberfläche und inneren Strukturen der Haare ergänzen (Proteine mit kleinen Molekülen, hydrolysierte Proteine)

Proteine mit großen Molekülen

Sie sind am besten für Haare mit hoher Porosität und geöffneter Schuppenschicht. Dicke Haare mit geringer Porosität können mit solchen Proteinen beschwert werden. Dieser Typ der Proteine bildet auf der Oberfläche der Haare eine schonende Schicht, die für die Glättung und den Glanz der Haare verantwortlich ist. Zu diesen Proteinen gehören:

  • Milchproteine
  • Seidenproteine
  • Weizenproteine
  • Haferproteine
  • Maisproteine
  • Reisproteine
  • Sojaproteine
  • Kollagen
  • Elastin
  • Keratin

Proteine mit kleinen Molekülen

Die großen Proteine können durch die Hydrolyse verkleinert werden. So entstehen kleine Moleküle, die imstande sind, in die tiefen Haarstrukturen einzuziehen und sie gründlich wiederaufbauen. Proteine mit kleinen Molekülen ergänzen Verluste in im Haarschaft, infolgedessen die Haare wieder elastisch, vital, weich und unempfindlich gegen Schäden werden. Kleine Moleküle der hydrolysierten Proteine sind angemessen für jeden Haartyp – von geringer bis zu hoher Porosität. Zu Proteinen mit kleinen Molekülen gehören:

  • hydrolysiertes Keratin
  • hydrolysierte Seide
  • hydrolysiertes Elastin
  • hydrolysierte Milchproteine
  • hydrolysierte Weizenproteine

Wann fehlt den Haaren Proteine? Wie erkennen Sie das?

Der Mangel an Proteinen ist sofort sichtbar: die Haare werden schlaff, widerspenstig und nicht mehr vital. Sie bereiten zudem Probleme beim Haarstyling. Es fehlt ihnen Elastizität und Energie. Proteine sind unbedingt solchen Haaren, die sehr oft gefärbt, geföhnt, gestylt, geglättet oder gelockt werden und einfach strapaziert sind. Je mehr schädliche Faktoren einen Einfluss auf die Haare hat, desto mehr Proteine brauchen die Haare. Wenn das Hauptelement der Haare geliefert wird, gibt es keine Verluste in der Haarstruktur mehr.

Zu viel Proteine – ist das möglich?

Die angemessene Haarpflege besteht in der ausgeglichenen Lieferung der Nährstoffe. Das Übermaß an einem Stoff kann ähnliche Folgen haben, wie ein Mangel daran. In Bezug darauf ist es möglich, den Haaren zu viel Proteine gegenüber anderen Nährstoffe zu liefern. Die Balance zwischen Emollientien, Feuchthaltemitteln und Proteinen wird dann ins Wanken gebracht. Eine solche Situation führt dazu, dass die Strähnen steif, trocken und rau werden. Sie plustern zudem auf, anstatt elastisch zu werden. Sie verlieren ihre Elastizität und brechen im Übermaß ab.

Es gibt aber auch eine gute Nachricht. Das Übermaß an Proteinen kann sehr einfach „ausgespült“ werden. Es ist ausreichend, die Haare mit einem stärkeren Shampoo zu reinigen. Das Kosmetikprodukt beseitigt die Proteinschicht. Es lohnt sich danach die Haare mit einem Öl zu pflegen. Moleküle der Haaröle schwächen die Wirkung der Proteine. Die beste Lösung ist die regelmäßige Haarpflege mit Ölen.

Noch kleiner als Proteine, also Aminosäuren

Bei der Beschreibung der Proteine muss ebenfalls die Funktion der kleinen Aminosäuren im Rahmen der Haarpflege erwähnt werden. Aminosäuren sind wie kleine Ziegelsteine, die Eiweißstoffe bilden. Sie stimulieren die Haare zum schnelleren Wachstum und stoppen den Haarverlust. Es gibt 6 wichtigste Aminosäuren, die dem Organismus geliefert werden sollten, damit die Haare schön, kräftig und dicht werden:

  • Arginin (und seine aktive Form: L-Arginin) – stimuliert das Haarwachstum, weil es ebenfalls die Synthese des (den Haarfollikeln zur Bilden der Haarschaft notwendigen) Stickstoffoxides anregt.
  • Methionin – eine Schwefelaminosäure, die die Haarstruktur bildet und einen Einfluss auf den Wuchs und die allgemeine Kondition der Haare hat. Methionin ist eine exogene Aminosäure – unser Organismus kann es selbst nicht produzieren, deswegen sollte es mit der Nahrung geliefert werden.
  • Cystein – eine endogene Aminosäure, die vom Organismus produziert wird. Es ist unbedingt zur Produktion der Haare. Cystein ist imstande, das Haarwachstum deutlich zu beschleunigen.
  • Cystin – verbessert deutlich die Widerstandsfähigkeit der Haare und bewirkt, dass sie stark und in Haarfollikeln gut verwurzelt sind.
  • Tyrosin – daraus wird Melanin (also Farbstoff der Haare) durch unseren Organismus produziert. Der Mangel am Melanin verursacht, dass die Haare grau werden, nicht wachsen und im Übermaß ausfallen.
  • Taurin – eine Aminosäure, die in Haarzwiebeln gelagert wird. Ohne Taurin werden die Haare schwach, wachsen sehr dünn und verlieren das Volumen. Taurin bremst außerdem den Haarausfall.

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